Eine Beobachterin erzählt Familie

Das beste Buch seit langer Zeit! So brillant erzählt, so genau beobachtet. Man sinkt tief hinein in die Geschichte und schmunzelt über die trockene Ironie.

Im Alten Land, dem „Obstkorb“ Norddeutschlands, leben Menschen im Rhythmus der Natur und mit dem nötigen Pragmatismus. Zwar gehören Flüchtlinge aus Ostpreußen nach all den Jahrzehnten irgendwie dazu – aber die Besserwisser aus der Stadt mit all den Bioflausen und Renovierungshysterien bekommen ihre Lektion à la Land erteilt.

Es geht um Vera, von ihrer polnischen Mutter irgendwann am Bauernhof zurückgelassen, überspannte Hamburger Medienleute und eine ungeplant alleinerziehende Vollwert-Mutter, die letztlich im Alten Land bei ihrer merkwürdigen Tante landet.

Großartiges Roman-Debut von Dörte Hansen ohne platte Dialoge oder bemühte Metaphern – einfach wunderbar geschrieben. Kostprobe von Seite 221:

Und eine Stille, die bis hundert zählte.

Chapeau!

Dörte Hansen. Altes Land. Knaus Verlag. München. www.knaus-verlag.de

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