Genießen in Bergen

Wer nach Norwegen reist, sollte Fisch mögen. Es gibt ihn überall – wunderbar frisch und gar nicht so teuer, wie es die Entdecker befürchteten. Wir haben den saftigsten Lachs und das köstlichste Sushi seit Jahren genossen. Da der Torget, der Fischmarkt unter freiem Himmel, noch im Winterschlaf war, haben wir uns in der Markthalle nebenan versorgt.

Dort kann man nicht nur die riesige Fischauswahl bestaunen, sondern auch vor Ort essen oder unter Anleitung einer freundlichen Fachkraft die Unterschiede von Brunost erkunden. Das ist der legendäre norwegische Käse mit Karamellgeschmack. Er spaltet die Welt: Entweder man mag ihn sofort und schwärmt von seiner ausgewogenen Geschmacksvielfalt – oder man wird kein Freund dieser ein wenig schrägen Kreation.

Dieser Käse ist keine Schönheit, aber er schmilzt auf der Zunge und fasziniert die Geschmacksknospen mit seinen widersprüchlichen Aromen: Käse – und dennoch karamellig. Da kann einem schon seltsam werden … Unser Favorit war übrigens die Variante mit Ziegenmilch. Mutige vor!

Wer lieber auf Nummer sicher geht, ist im Restaurant Ruccola bestens aufgehoben: Köstliche italienische Küche wie bei der ‚Nonna‘. Auch ein paar Kreationen mit  einheimischen Zutaten – wie z. B. Rentier – sind auf der Speisekarte zu finden. Und: für norwegische Verhältnisse ist’s hier nicht so extrem teuer. Eine Reservierung ist ratsam, besonders am Wochenende.

Bei ausgeprägter Neugier auf die norwegische Küche ist ein Ausflug ins älteste Gasthaus Norwegens – das Bryggen Tracteursted – eine gute Idee. Hier sitzt man nicht nur in der authentischen Hinterhof-Atmosphäre der alten Bryggen-Häuser …

 

… sondern kann sich zum Beispiel mit den norwegischen Tapas einen kulinarischen Überblick verschaffen – ohne gleich ein ganzes Gericht ordern zu müssen.

Wer lieber selbst kocht oder sich auf der Straße durchprobieren möchte: Die beste Bäckerei der Stadt ist Godt Brød mit ihren zahlreichen Filialen. Nicht billig, aber bio. Und wer so viel Kaffee trinken will wie die Einheimischen, wird sich an der Auswahl köstlicher Zimtschnecken und Co. erfreuen.

Eine norwegische Kuriosität mussten wir einfach erkunden – das Vinmonopolet. Während man leichtes Bier zu vorgegebenen Zeiten im Supermarkt kaufen kann (danach verhindern Rollläden den Zugriff), gibt es Wein und wildere Getränke ausschließlich im staatlichen Weinmonopol zu kaufen.

Für eine Essenseinladung in einen norwegischen Haushalt macht sich eine Flasche als Mitbringsel gut – angeblich trinkt man hier lieber Weißwein. Fürs Foto war uns trotzdem der leuchtende Rosé lieber – aus aller Herren Länder …

Und weil’s in der entdeckerei ja viel ums Genießen – aber auch ums Bestaunen geht, hier noch ein stattliches Gebäude – ganz in der Nähe der Weinflaschen. Es ist das ting huset, das hiesige Gericht …

Hier gibt’s mehr zu entdecken: Bergens bunte Häuser.

… und hier geht’s zum ersten Teil der Bergen-Entdeckungen …

PS: Alle Bilder sind von der entdeckerei – bis auf die Aufnahme von Brunost, dem norwegischen Karamellkäse: (c) dusk über fotolia.com.