Hotel Grand Ferdinand – Schubertring – Wien
Steht ein Pferd in der Lobby … Schon wenn man die ersten Schritte in den denkmalgeschützen Eingangsbereich das Grand Ferdinand macht, merkt man: Hier ist so manches anders. Das Spiel mit Kontrasten zieht sich durch das ganze Haus: Stuck trifft auf Glasbausteine, geräumige Suiten auf einen 8-Betten-Schlafsaal, feiner Champagner auf einen extragünstigen Pfiff Bier.
Florian Weitzers fünftes Hotel (nach den beiden Daniels in Graz und Wien, dem Weitzer und dem Wiesler) hat für Aufsehen gesorgt – feudal die Adresse am Schubertring, entspannt die Stimmung im ganzen Haus. Das Serviceteam ist jung, der Großteil der Gäste ebenso.
Die ehemalige Wiener Eleganz erlebt ein Revival – man gönnt sich den grandiosen Ausblick von der Grand Étage im 8. Stock, genießt das hervorragende Frühstücksbuffet und sieht schmunzelnd darüber hinweg, wenn das bestellte Frühstücksgericht (grandios: Egg Benedict!) nicht immer seinen Empfänger findet. Wer in Wien ist, hat Zeit und hoffentlich ein wenig Geduld.
Charmant ist hier vieles: Der Pool am Dach, die freundliche Hilfsbereitschaft von Concierge und Co, der Imbiss zwischendurch im hauseigenen >Gulasch & Champagne<. Wer hier einkehrt, kann den ganzen Tag über Wiener Kleinigkeiten wie Würstl, Leberkäs‘ oder ein Gulasch genießen – mit einem Glas Champagner, einem sehr günstigen Pfiff Bier oder dem köstlichen Hausbrandt-Kaffee.
Wer der altösterreichischen Küche gänzlich erliegen möchte, ist im kürzlich eröffneten >Meissl & Schadn< richtig. Zelebriert werden hier Rindfleisch-Spezialitäten, fast vergessene Eleganz und die Liebe zum perfekten Schnitzel. Zu besonderen Terminen können Gäste ihr eigenes Schnitzel panieren – und anschließend genießen …
Die Zimmer im Grand Ferdinand überraschen mit einem Mix aus Berliner Industriestil und feinen k-&-k-Anklängen. Geduscht wird hinter Glasziegeln, geschlafen auf himmlischen Matratzen. In manchen der fünf verschiedenen Raumkategorien gibt’s eine Champagner-Bar sowie eine edle Chaise Longue aus Leder.
Wer sich die Grande Suite gönnen möchte, verfügt über eine private Dachterrasse, eine freistehende Badewanne und allerhand Platz. Kleinere Budgets finden im 8-Betten-Schlafsaal eine edle Bleibe – gebucht wird über Airbnb.
Jeder Ferdinand-Gast und Club-Mitglieder haben Zugang zur Grand Étage. Hier beginnt der Tag mit einer großartigen Frühstücksauswahl – und idealer Weise endet er auch hier. Zur blauen Stunde auf einen Aperitif oder einen nächtlichen Absacker.
Man sieht sich kaum satt an dem Panorama – hier der Stefansdom, dort die Karlskirche und viele weitere Dächer Wiens, die dem Gast noch Rätsel aufgeben. Die Zeit bleibt stehen und bei Regen wird die unendliche Dachlandschaft zu einem Gemälde.
Wird es dunkel über Wien, schmeicheln die unzähligen Kerzen an der Wand oder am Luster in der Lobby dem Gemüt. Und manchmal huscht gar Wiener Kabarett-Prominenz an einem vorbei …
Hier am Schubertring wird die moderne Welt eingeladen, sich nach altwiener Stil Zeit für die Lebenskunst zu nehmen. Einfachere Ansätze finden genauso ihre Berechtigung wie luxuriöse Wünsche, denn Forian Weitzer versteht ein Hotel als kulturellen Auftrag. Er schafft den Spagat zwischen der Grande Suite für 1.500 Euro pro Nacht und dem Pfiff Bier für 1,50 Euro, Chapeau! Selten sind Grand Hotels so demokratisch – eine Besonderheit, die zurecht international für Aufsehen sorgt.
Beim Abschied nimmt man sich an der Rezeption ein letztes hausgemachtes Toffee und wirft einen allerletzten Blick auf die kulinarische Seite des alten Wiens. Gut, dass sie hier einen neuen Platz gefunden hat …
Infos & Hotel buchen: www.grandferdinand.com / Schlafsaal buchen: über Airbnb
PS: Die meisten Bilder auf dieser Seite durften wir vom Grand Ferdinand verwenden – Küss die Hand! Einzig die Aufnahmen vom Zimmer und den beiden Schnitzelköchen samt Luster sind Schnappschüsse der entdeckerei.