Komfortzone? Fehlanzeige!

Wer New York sagt, meint fast nie den US-Bundesstaat, sondern meist den Stadtbezirk Manhattan. Zu den fünf Boroughs von New York City zählen außerdem die Bronx, Queens, Staten Island und Brooklyn. Manhattan hat seine eigene Magie, kostet aber Kraft. Es schüttelt einen aus der Komfortzone, denn gemütlich oder angenehm ist hier fast nichts. In den U-Bahn-Stationen rauschen die Express-Trains mit ohrenbetäubendem Lärm an den Wartenden vorbei. Trotz der Mengen rempeln die Menschen einander erstaunlich wenig an. Man entschuldigt sich oft. Auch dann, wenn der andere im Weg stand. Ein geduldiges Miteinander unter den Fußgängern und U-Bahn-Nehmern, ein entnervtes Gehupe unter den Taxis. Als würde sich dadurch der Stau in Luft auflösen. Manhattan ist laut, sehr laut – und faszinierend.

Jeden Tag fühlt man sich müder als an anderen Orten und trotzdem möchte man am nächsten Tag wieder hinaus, um eine neue Ecke zu erobern. Sehen, was einem dort begegnet, was man erinnert, worüber man staunen kann. Gebäude springen einem mit ihrer überwältigenden Größe vor die Füße. Es riecht nach Müll und so, als wäre ein Mageninhalt wieder ans Tageslicht gekommen. Schuld an diesem säuerlichen Geruch sind die Ginkgobäume. Es gibt unzählige davon in Manhattan. Sie sind wunderschön – aber duftintensiv. Man geht weitere Wege zu Fuß als zuhause und merkt zu spät, dass man sich längst erschöpft hat.

Es weht und bläst und dampft. Nie ist die Temperatur so, wie man sie mag. Die U-Bahn-Wagons sind zugig, die Hotelzimmer künstlich temperiert. Wer ein Fenster zum Öffnen findet, jubelt innerlich. Die Haut ist gestresst vom ersten Tag an, so trocken ist das künstlich geschaffene Raumklima. Winde, Abgase und zwischen den Hochhäusern zu wenig Sonnenlicht. Manche sagen, man altere hier schneller. Trotzdem wird man nicht satt, wird dieser Stadt nicht überdrüssig.

Kaum ein New York Besucher hat wirklich alle Sehenswürdigkeiten gesehen, die er zuhause auf eine säuberliche Liste geschrieben hat. Man hebt sich unfreiwillig Dinge auf, die man nicht erlebt, gekostet oder gesehen hat. Fürs nächste Mal. Denn ein Abschied für immer ist eine unerträgliche Vorstellung. Und irgendwann, wenn wieder ein Film, der in New York spielt, zu Besuch ins heimische Wohnzimmer kommt, breitet sich ein seltsames Gefühl aus. Es dauert eine Weile, bis man dieses Ziehen im Bauch einordnen kann … Es ist Heimweh nach dieser großartigen Stadt. Es ist die Sehnsucht nach einem Freund, den man liebt – trotz seiner Kanten und schlechten Angewohnheiten.

… eine Handvoll feiner Manhattan-Tipps für Müßiggänger gibt’s hier…

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PS: Die Bilder von den großartig-gelben Taxis und den imposanten Hochhäusern sind von evatrifft.com (daaaanke!), die übrigen Fotos sind von der entdeckerei.