Moment mal (3)

Ein Wasserfall mitten in der Stadt. Im Paley Park an der 53. Straße stehen Tische und Stühle vor dem inszenierten Naturereignis bereit, um in all dem Trubel ein paar Momente abzutauchen. Privat finanziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht vom ehemaligen CBS-Vorsitzenden William Paley. Der urbane Wasserfall ist nicht gerade leise, verschluckt aber den Straßenlärm für eine Weile und ist eine Wohltat inmitten der Straßenschluchten.

Umspült von mehrspurigen Straßen liegt der prächtige Washington Square Park. Sein Zentrum ist ein fotogener Springbrunnen, sein schmückendes Extra der imposante Triumphbogen. Hier treffen sich Menschen zum ersten Date, spielen Kinder und ruhen die Großstädter ein paar Minuten aus. Doch die wahren Müßiggänger sind die Schachspieler. Allein, ihnen für eine Weile zuzusehen, macht gelassen. Mit konzentrierten Mienen bewegen sie die marmornen Figuren auf den Tischen mit integrierten Spielfeldern und versinken in ihrer Konzentration. Was zählt, ist der clevere nächste Zug. Spielerische Meditation im urbanen Stil.

Meist sind U-Bahnen in New York City eine Notwendigkeit, um schnell und staufrei an eine andere Ecke zu kommen. Doch selbst im Untergrund warten in Manhattan Überraschungen der besonderen Art: In der U-Bahn-Linie Nr. 6 lohnt es sich, an der Endstation einfach sitzen zu bleiben. Die Schleife zum Wenden des Zuges geht unter der alten City Hall durch. Auf der rechten Seite in Fahrtrichtung sitzend erhascht man ein paar der alten wunderbaren Tiffany Glasfenster von 1904. Meist düster aufgrund schmutziger U-Bahn-Scheiben, aber ein ungewöhnlicher Blick auf vergangene Schönheit. Der U-Bahn-Fahrer nickt wissend und grüßt mit einem Winken zum Abschied.

Livemusik im Metropolitan Museum of Art. Nicht immer ist es ein ruhiger Genuss, durch die Museen New Yorks zu spazieren. Zu berühmt sind die Sammlungen, zu begehrt bei Besuchern aus aller Welt. Wer jedoch freitags oder samstags ab 17 Uhr ins Metropolitan Museum of Modern Art geht, wird mit  klassischer Livemusik belohnt und genießt eine entspannte Atmosphäre. Von der Terrasse des Skulpturengartens aus hat man einen traumhaften Blick über den Central Park. Die Ausstellung dort wechselt regelmäßig, nur während der Wintermonate ist dieser Freiluft-Bereich geschlossen. Doch es lohnt sich ohnehin, mehrmals ins Metropolitan zu kommen, unterschiedliche Jahreszeiten zu wählen und verschiedene Musikgenüsse zu erleben. Dazu ein Metropolitan im Glas und ein paar Oliven im Schälchen, das Leben ist ein Fest.

In New York City ist immer was los – den besten Überblick bekommt man via www.timeout.com/newyork

Weitere Möglichkeit für den Müßiggang finden sich im Teil 1 und Teil 2, eine Art Städteportrait gibt’s auch.

Ah, und ein wirklich erholsam-ruhiges Hotel namens Beacon liegt in der Upper West Side – sehr empfehlenswert!

Unterwegs ist man am besten mit einer Metrocard für aktuell 31 USD pro Woche. www.mta.info

PS: Das prachtvolle Bild von der verlassenen City-Hall-Station ist von demerzel21, das vom Triumphbogen im Washington Square Park von givannig – beide über fotolia. Das Bild vom Wasserfall ist von Jim Henderson über wikipedia. Der Schnappschuss vom Metropolitan Museum ist von der entdeckerei und >What’s going on< hat evatrifft.com gemacht – thanks!