H’Otello – München Glockenbach

H’Otello B’01 – München

Ein Hotel ist mehr als ein Ort, an dem man schläft. Es ist eine Heimat auf Zeit. Hier trifft man Freunde oder ruht sich nach den Abenteuern in der anderen Stadt wieder aus. Tapetenwechsel ist gut für die Seele. Das Gehirn wird von neuen Eindrücken erfrischt, der Mensch entdeckt bisher Unbekanntes und entkommt für eine Weile den sonstigen Gewohnheiten.

Für diesen wohltuenden Prozess ist der Ort wesentlich. Die Entscheidung für das H’Otello B’01 fiel nicht nur aufgrund der idealen Lage am Isartor, sondern auch wegen der Erinnerung an die feinen Tage damals in Berlin, im Schwesterhotel  K’80 in Charlottenburg. Der gute Service, die charmante Art des Hauses sind gleich – das Design aber ist anders. Trotzdem spürt man die Handschrift der H’Otello-Macher: Entspannt, urban, durchdacht.

Mit Licht Atmosphäre kreieren können die H’Otellos, mitdenken auch. Das macht den Aufenthalt herrlich unkompliziert. Im Münchener B’01 trifft man auf ein bemerkenswert freundliches Team – und auf hochsommerliche Temperaturen. Es gibt zwar keine Klimaanlage, aber Ventilatoren für die straßenseitigen Zimmer.

Wer zum Hof hin wohnt, hat es ein bisschen ruhiger – dafür sind hier die Bäder knapper geschnitten. Intelligente Planung mit zwei Schiebetüren: Man kommt vom Waschtisch zum WC und weiter bis zur Dusche. Allerdings sollte man sich entweder gut kennen oder gerne mögen, sonst könnte es allzu intim sein … Die Kosmetik-Linie Vinoble aus der Steiermark ist wieder einmal ein Genuss.

Die Matrazen sind großartig, das Frühstücksbuffet ist köstlich bestückt und der Kaffee eine Erwähnung wert: Man setzt auf eine vollmundige Biomarke und investiert den doppelten Preis. So wird der Gast bereits morgens zum König.

Sitzt ein Mann im Hof … und liest. Die zauberhafte Bronzefigur ‚The Newspaper‘ stammt vom kanadischen Designer William McElcheran und gehört dem H’Otello-Eigentümer, einem Kunstsammler. Man trifft den gelassenen Zeitungsleser hinter der Scheibe beim Frühstück. Wer seinem Vorbild an Entschleunigung folgen möchte, findet internationale Tageszeitungen und inspirierende Bildbände in der hauseigenen Bibliothek (eine Kooperation mit dem Verlag teNeues macht’s möglich).

Gönnt man sich zwischendurch einen Aperitif, erlebt man gepflegte Barkultur in himmlischer Ruhe. Genau das, was nach trubeligen Stunden downtown gut tut. Einfach noch ein bisschen bleiben, das besondere Boutique-Hotel in der Baaderstraße Nr. 1 länger genießen – auch wenn das Zimmer längst anderen Gästen gehört.

Wer nach der allerletzten Runde durch München nochmals in den Keller huscht, um sich für die Abreise frisch zu machen, erlebt ein weiteres H’Otello-Goodie: Eine kleine Oase, viel netter als die meisten Allgemein-WCs in Hotels. Hier schenkt man dem Gast einen Raum mit schmeichelhaftem Licht, wohltuenden Farben und macht es ihm schwer, zu gehen. Auf bald, schöne Herberge …

Infos & Buchung: www.hotello.de (Es lohnt sich, unter ‚Angebote‘ nachzusehen – es gibt immer wieder Spezialpreise!).

PS: Das Bild ganz oben von der Lobby und das von der Fassade durften wir von H’Otello verwenden – vielen Dank! Die anderen Schnappschüsse stammen – wieder einmal aus der Hüfte geschossen – von der entdeckerei.

PPS: Hier geht’s zum H’Otello K’80 in Berlin à la entdeckerei.