Mafalda & erste Milongas

Kapitel 6Verzauberte Entdecker

Wir werden täglich überrascht. Vom Wetter und von der Gelassenheit der Leute. Von Bussen, die doch nicht kommen und von reizenden Persönlichkeiten mitten in belebten Straßen…

Erinnert sich noch jemand an Mafalda? Ihr Schöpfer, der argentinische Comic-Zeichner >Quino<, hat hier in San Telmo gelebt. Ihm zu Ehren wurde 2009 dieses charmante Denkmal gebaut. Jeden Tag setzen sich Touristen neben die lebensgroße Mafalda und nehmen das gemeinsame Bild als Erinnerung mit nach Hause. Unangenehmerweise ist gleich nebenan ein Eisgeschäft. Die Entdeckerei wurde schwach… Ich sag‘ nur >Dulce de Leche<. Kenner nicken wissend, alle anderen mögen sich einfach cremiges Karamell vorstellen, das langsam auf der Zunge zergeht. Diese nationale Delikatesse findet sich auch zwischen Kekshälften, in weichen Küchlein, als Füllung in Schokolade oder auf dem Frühstücksbrot der Entdeckerei. Es ist der Karamellhimmel! Wer regelmäßig darin schwelgt, sollte sich ebenso regelmäßig bewegen – auf zum Tango!

Es gibt unzählige Milongas hier. Jeden Tag, zu beinahe jeder Zeit. In unserer Nähe findet jeden Sonntag nach dem Markt eine Open-air-Milonga statt. Zwar ist der Boden nicht besonders ‚tanzbar‘, aber die Atmosphäre so schön, dass sich auch das Zuschauen lohnt:

Auf den Geschmack gekommen, besuchen wir kurz danach wieder eine Milonga. In der Confitería La Ideal ist zwar wenig los, aber die nostalgischen Räume entfalten auch ohne Trubel ihre Wirkung. Wir schwingen die beschuhten Tanzbeine und werden von einem in Paris lebenden Argentinier namens Coco wortreich gelobt. Ein Ritterschlag in Sachen Tango, noch werden wir also nicht ausgewiesen.

Als Letzte verlassen wir die altehrwürdigen Hallen und schlüpfen mit einer tiefen Verbeugung durch die Minitüre hinaus in die Nacht…

 

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