Bergen und die Sache mit dem Wetter

Sie haben uns fasziniert, die Bergener. Dabei wissen wir noch immer nicht, ob sie überhaupt so heißen – Bergener. Sie leben mit 202 Regentagen pro Jahr und scheinen keine Schirme zu brauchen. Wird’s feucht von oben, ziehen sie einfach ihre Kapuzen über die Köpfe und machen weiter mit ihrem Leben und der guten Laune. Angeblich werden sogar Feste samt Blasmusik bei Regen durchgezogen. Da könnten sich die grantelnden Wiener etwas abschauen.

Das Wetter in Bergen scheint englisch zu sein – der Umgang damit nicht. Es findet keine Erwähnung. Außer, wenn plötzlich die Sonne scheint, dann sind sie alle, alle draußen, recken die Nasen gen Himmel, werfen Entgegenkommenden fröhlich klingende norwegische Sätze zu und sitzen bei teuren Getränken an der frischen Luft. Das mit dem Draußensitzen wird allerdings auch bei nicht ganz so optimalem Wetter zelebriert – wir haben noch an keinem Ort so viele Outdoor-Heizgeräte entdeckt.

Man hat zwei Möglichkeiten in Bergen: Entweder man macht es wie die Einheimischen – und lebt trotzdem seine Pläne aus. Mit der Standseilbahn auf den Hausberg Fløyen fahren, zum Beispiel. Oder man bleibt zuhause und genießt das Schauspiel durch die Fensterscheibe. Beides haben wir probiert, beides hat was. Von der eingefangenen Erkältung einmal abgesehen.

Doch jeder Schnupfen ist irgendwann Geschichte – was bleibt, ist die Erinnerung an ein entspanntes Volk, das spürbar genügend Platz hat. Für sich, die staunenden Gäste und die vielen Kinderwägen. Das mehr Kaffee trinkt als alle anderen Nationen und Himmelwasser nicht als Zumutung empfindet. Das gar nicht daran denkt, irgend etwas nicht zu tun – nur, weil’s regnet …

… hier geht’s zu den nächsten Bergen-Eindrücken – rund um den Genuss …

PS: Das Bild mit den bunten Bryggen-Häusern und den freudigen Menschen drauf durften wir von Bryggen Panorama Suites verwenden, takk! Übrigens eine äußerst empfehlenswerte Unterkunft. Alle anderen Bilder sind von der entdeckerei.