Aufgemöbelt

Wegwerfen kann jeder. Den neuen Wert im Alten zu erkennen, gelingt nur wenigen. Eine, die geschickt genug ist, aus scheinbar Wertlosem wundersame neue Gebrauchsgegenstände werden zu lassen, ist Brigitta Schöllbauer.

Seit kurzem werkt die gelernte Werbegestalterin und ehemalige Tänzerin im Salzburger Andräviertel und möbelt dort auf, was andere so nicht mehr haben möchten. Neues Leben für alte Stücke – upcycling heißt das Zauberwort.

Aus verwaschenen Kelims und ehemaligen Trennwänden werden Sitzhocker, aus alten Lampen neue Leuchten und aus unpraktischen Riesentaschen innovative Sitzmöbel.

Wer sich von gewissen Dingen zwar trennen, sie aber dennoch nicht verlieren will, bittet die Upcyclerin mit den kundigen Händen um Hilfe. Manchmal müssen die Stücke ein Weilchen in der Werkstatt herumstehen, bis ihrer Umgestalterin klar wird, welche neue Funktion und Form das Objekt haben wird.

Ein großer, gut sortierter Fundus versorgt die vielfältige Handwerkerin mit fast allem, was die Phantasie verlangt. Stilsicher verwehrt sich Brigitta Schöllbauer jedoch gegen bloßes Behübschen sowie sinnlose Verschwendung. >Ich bin gegen Dinge, die nur herumstehen<, erzählt die Gestalterin mit ausgeprägter Deko-Allergie. Ihre Lieblingsmaterialien sind textiler Natur und erzählen eigene Geschichten.

Der bewusste Umgang mit Dingen ist ein Stück Weltanschauung für die Aufmöblerin. >Warum darf so wenigen Menschen so vieles gehören?<, fragt sich Brigitta Schöllbauer, >und warum empfindet man hierzulande bewusstes Reduzieren gleich als Mangel?<.

>upcycling< ist ein Gemeinschaftsprojekt von Brigitta Schöllbauer und Janett Sumbera. Was Brigitta mit Sachen macht, erledigt Janett mit Kleidung – alten Stücken ein neues Leben geben… Mehr zum Atelier >upcycling< in der Haydnstraße 4 in Salzburg gibt’s hier…