Düsseldorf

Die Rheinmetropole lockt mit vielen Versprechungen. Der längsten Theke der Welt, Shopping für jedes Portemonnaie, hochkarätiger Kunst sowie Großstadt-Gefühl nonstop – aber auch vielen Baustellen. Hier wird nichts behübscht. Hier wird gemacht. Gelebt. Und zwischendurch ein Alt getrunken. Düsseldorf ist kein Ort für Weicheier.

Wer süßliche Freundlichkeit sucht, möge gen Süden wandern. Wer trockenen Witz braucht, wende sich nach Hamburg. Wer handfeste Ehrlickeit mag, ist hier richtig. Es gibt kein Lächeln umsonst. Aber wer eines bekommt, kann sich sicher sein – es war ein verdientes Lächeln.

Düsseldorf ist am Machen. Immer. Leise ist’s nie. Eine Reise wert – immer!

Nochn Alt?

Jou, mach mal.

Dialog beendet. Gast zufrieden. Kellner – oder richtiger: Köbes – rennt weiter.

Wer der rheinländischen Sprache näher kommen möchte, setze sich für ein ausgedehntes Frühstück in ein kleines Café. Spitze die Ohren und lerne. Es ist gar nicht schwer, es macht sogar richtig Spaß:

Juten Tach.

Tach.

Wat darf et sein?

’n Fortunabrötchen* bitte.

Jibt es noch nücht. Is noch zu warm für.

Dann ’n Mürbchen**.

Macht ’n Euro.

Danke, tschüss.

Tschöh.

(* … ein Brötchen / Weckerl mit einem Schaumkuss / Negerkuss / einer Schwedenbombe drin.

** … ein Milchbrötchen / Brioche mit Rosinen drin.)

Und hier noch ein paar feine Entdeckungen in aller Kürze:

Das beste Alt: Nicht Füchschen, nicht Schlüssel und auch nicht Uerige. Sondern Schumacher, eindeutig. Ist auch das älteste Altbier Düsseldorfs, dabei kommt ‚Alt‘ nicht von den vielen Jahren, sondern angeblich von obergärig (altus = lateinisch für hoch). Schmeckt am schönsten im Stammhaus in der Oststraße:

Die kleine Erholung von der Stadt für zwischendurch: Ein Spaziergang durch den Hofgarten.

Die schönsten Japan-Artikel: Kyo-To in der Immermannstraße 26.

Das kleine Original: Et Kabüffke. Die Killepitsch-Stube in der Altstadt. Dort kann man den legendären Kräuterlikör besonders authentisch verkosten – oder einfach den zauberhaften Ort bestaunen.

Eine der interessantesten Kunstsammlungen: K20 mit Werken der klassischen Moderne von Paul Klee bis Pablo Picasso.

Die schnellste Entschleunigung: Ein ausgiebiger Blick auf den Rhein:

Der beste Schneider der Stadt: Heinz-Josef Radermacher, für Eingeweihte: der Jupp. Charmanter Perfektionist mit wunderschöner Werkstatt am Schadowplatz 11.

Der großzügigste Büchertempel mit zahlreichen Leseplätzen und grandiosen Ausblicken auf die Kö: Die Mayersche Buchhandlung, Königsallee 18.

Der schönste Ausflug: Schloss Benrath, im südlichen Stadtteil namens Benrath gelegen. Beliebtes Fotomotiv für Hochzeiten, herrlicher Naturpark mit rund 4.500 Bäumen für einen Spaziergang bis zum Rhein.

Und das beste Design-Hotel zum kleinsten Preis: Motel One beim Hauptbahnhof.

PS: Die Bilder sind Schnappschüsse der entdeckerei. Jenes von Schloss Benrath ist von ‚hanseat‘, über fotolia.