Die Welt wird gewaschen

Kapitel 3Von Hitze, Regen und der Flexibilität

Endlich kühler! Es ist eine Frechheit, diesen Satz Daheimgebliebenen zuzumuten. Aber es muss sein. Die letzte Nacht hätte einen sicheren Job als türkisches Dampfbad. Schweißnasse Leintücher, erschöpfte Entdecker. Beibt das so? Werden wir uns daran gewöhnen? Oder müssen wir für den angeblich wirklich heißen Jänner umziehen? Verunsicherung beim Frühstück. Dann Wäschewaschen. Und jetzt das Gewitter, ein herrliches Lüfterl und wirklich dicke Tropfen.

Während ein Teil der Entdeckerei gerade in der Sprachschule ist, hat der andere beschlossen, erst einmal Kaffee zu kochen. Dabei fällt der Blick auf unseren Eingang im Innenhof. Buntheit trotz Regens. Mit der roten Tasche war der Koffein-affine Teil der Entdeckerei zuvor unten an der Ecke im chinesischen Minisupermarkt. Ein paar Früchte und Kekserl kann man schließlich immer brauchen, wenn schon der Spaziergang im Grätzel ausfällt. Und der schlaue Leser kombiniert geschickt: Kekserl mit einem Cafecito, und schon ist die Welt halbwegs gerettet…

Trotzdem bleibt die Türe zu unserer Dachterrasse heute zu, denn auch der Innenhof wird gerade gewaschen. Pflanzengießen kann ausfallen, also Sofa-Time und Argentinisch für Anfänger Lektion eins: Immer schön flexibel bleiben. Es kommt oft anders, nichts bleibt wie es ist. Weder die Wirtschaft, noch das Wetter. Aber bald, bald sieht die frisch gewaschene Welt in San Telmo wieder so aus:

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